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Einsatzleistende

Lisa Oktober 2016

Mein Aufenthalt in Kenya

Ankunft

Nach vielen Stunden Flug wurde ich am Flughafen von den Freiwilligen, welche bereits vor mir angekommen sind, abgeholt. Im Krankenhaus haben mich alle herzlich begrüßt und ich habe Dr. Cheruiyot, Mama Rita (die Verantwortlichen in Afrika für das Krankenhaus), sowie einige Angestellte des Krankenhauses kennengelernt. Da ich dem Doktor und Mama Rita ein Gastgeschenk mit dem Spruch: „Have a break“ mitgebracht habe, haben sich die beiden das gleich zu Herzen genommen und abends eine Pause vom Krankenhausalltag genommen und sind mit uns in eine Bar gegangen.

 

Die Arbeit im Krankenhaus

Im Krankenhaus zeigt und erklärt Mama Rita einem die Abläufe und Aufgaben. Man kann, auch ohne medizinische Ausbildung, bei vielem helfen. So durfte ich bei kleineren OPs Dr. Cheruiyot assistieren oder Mama Rita bei der Patientenbehandlung helfen. Meine Aufgaben dabei waren das Ausgeben von Medikamenten, Durchführen von Malaria-, Schwangerschafts- oder Zuckertests. Man konnte dem Personal im Krankenhaus auch einiges am Laptop erklären und so mehr Ordnung in den Unterlagen schaffen.  Alle waren sehr dankbar über die Hilfe und haben Anregungen und Vorschläge immer positiv aufgenommen. Ich habe in der Nachtschicht gearbeitet und am Ende, wenn kaum mehr Patienten kommen, erzählt Mama Rita viel über das Leben und die Traditionen in Afrika. Sie war wirklich aufgeschlossen und hat offen und ehrlich über alle Probleme und auch Tabuthemen, wie AIDS und Verhütung geredet. Zudem war sie auch sehr interessiert, wie das alles in Deutschland abläuft. Das Gespräch hatten wir, da ich bei einer Abtreibung im Krankenhaus dabei war. Dr. Cheruiyot bringt auch einem Nicht-Mediziner die  Behandlungen in Afrika näher und erklärt, warum er jemand diese Medikamente verschreibt. Die meisten Patienten hatten Malaria, Infektion der Atemwege oder Schnittverletzungen.

 

Das Dorf Timbwani

Mit Mama Rita gemeinsam bin ich öfters in das Dorf  Timbwani gefahren und habe dort Patienten besucht, welche vor kurzem im Krankenhaus in Behandlung waren. Die Leute sind dort sehr arm und können sich – obwohl die Behandlung im Krankenhaus vom Verein übernommen wird – manchmal die Fahrt dorthin nicht leisten. Aber die Dorfbewohner sind sehr offen und zeigen einem sehr gerne ihre spärlich eingerichteten Zimmer, wo oft die ganze Familie zusammen lebt. Man muss sich bei solchen Besuchen an das Wort: „mzungu“ gewöhnen, dass rufen einem viele zu. Dies ist Suaheli und bedeutet so viel wie „Weiße“ oder „Europäer“.

 

Essen & Waschen

Mama Rita kochte für mich täglich. Obwohl ich hauptsächlich einheimisches Essen gegessen habe, fand ich es sehr lecker. Zudem hat Mama Rita immer darauf geachtet, dass ich genug zu essen hatte und war sehr traurig, wenn ich nicht aufaß. Ich habe auch mit ihr zusammen gekocht und sie wollte ebenso europäische Gerichte kennenlernen und so haben wir Pizza und Apfelkuchen gemacht. Das war allerdings gar nicht so leicht ohne Waage, Mixer und Ofen, stattdessen gab es Kohle und alles musste mit Hand verrührt werden.

Auch das Waschen war nicht so einfach, wie ich es in Deutschland gewohnt war. Dort gibt es kaum Waschmaschinen, es wird mit der Hand gewaschen. Die Afrikaner haben das von klein auf gelernt und können sehr schnell und dennoch gründlich waschen; ich für meinen Teil fand das sehr schwierig und man hat mir das auch angesehen! ;-)

 

Freizeitbeschäftigungen 

Ein Highlight meines Aufenthaltes war die Safari.  Es war atemberaubend, wie nah man die Tiere beobachten konnte. Ich habe alle möglichen Tiere gesehen, über Elefanten, Affen, Giraffen, Zebras,… Die Safari habe ich zusammen mit anderen Freiwilligen gemacht und ich kann jedem nur empfehlen eine zu machen.

Außerdem bin ich im Marine Nationalpark mit Delphinen geschwommen und habe am Diani Beach einen Ausflug mit einem Boot mit Glasboden gemacht. Der Strand ist wunderschon und das Schnorcheln dort umso mehr.

Ich bin öfters nach Mombasa gefahren, um einzukaufen oder Souvenirs zu besorgen. Meistens ist jemand vom Krankenhaus mitgekommen. Die Einheimischen versuchen von Weißen oft teurere Preise zu verlangen, sodass ich um die Begleitung froh war. Man sollte also gut verhandeln können.

Abschließend lässt sich sagen, dass mich alle mit offenen Armen empfangen haben und jeder dankbar für die Hilfe war.  Es war eine unvergessliche Zeit mit vielen neuen Eindrücken und ich würde jederzeit wieder nach Likoni fliegen!

von Lisa Held

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